Mr.Smoke, Mr.Fish und Mr.Dreizahn

Ein Interview von Matthias Weinzierl

Mr. Smoke, Mr. Fish und Mr. Dreizahn

Da die Regierung von Mittelfranken keinen Plan mehr hat, wo sie die neu hinzukommenden Flüchtlinge aus Somalia unterbringen soll, sortiert sie knapp 20 Somalier, ausschließlich Männer, aus und schickt sie in einen Landgasthof in der mittelfränkischen Pampa, in einen Weiler namens Brand, in der Nähe vom Brombachsee. Es handelt sich dabei um eine Ferienregion, eine Stunde von Nürnberg entfernt, wohin sich im Sommer sonst nur schwäbische Sparreisende aus dem Stuttgarter Raum verirren.

Was sich wie der Beginn eines Albtraums für die Betroffenen anhört, nimmt eine erfreuliche Wendung, denn in dem Landgasthof treffen die somalischen Flüchtlinge auf Familie Hiller. Marion und Wolfgang Hiller betreiben hier mit ihren zwei Töchtern seit einigen Jahren die kleine Ferienpension „Brandner Hof“. Die Hillers sehen in den Asylbewerbern im Wesentlichen nur eines – ihre neuen Gäste. Sie haben sich auf die Flüchtlinge eingestellt und versuchen ihnen seitdem den Aufenthalt in Brand so angenehm wie möglich zu machen. Die Somalier werden in Doppelzimmern untergebracht, bekommen von einer extra für sie angestellten somalischen Köchin somalisches Essen zubereitet und finden hier vor allem eines, worauf die meisten von ihnen seit langem verzichten mussten, nämlich Respekt und Unterstützung. Als dann die ersten asylrechtlichen Probleme auftauchen und einige der Somalier akut von Abschiebung bedroht sind, packen die Hillers kurzerhand eine Gruppe von Flüchtlingen in den Zug und fahren mit ihnen zu einem Anwalt nach Frankfurt. Das alles hört sich so unglaublich an, dass wir diese Hillers einfach besuchen mussten. Das Gespräch führten Matthias Weinzierl, Marc Speer und Julia Bachler.

(der ganze Artikel im PDF Format)