„Die Flüchtlinge müssen die Inhalte setzen“

Ein Interview von Undine Schmidt

„ Die Flüchtlinge müssen die Inhalte festsetzen“

Herr Wantchoucou, in welchen Gruppen und welchen Formen von Initiativen sind Sie aktiv?

Zu allererst bin ich Menschenrechtsaktivist. Und nicht nur hier, ich war es auch in meinem Herkunftsland. Ich floh nach Europa, um der Unterdrückung zu entkommen, doch auch hier begegnen mir Diskriminierungen, institutionale Missbräuche und Spielchen im Namen des Gesetzes. In der Schweiz zum Beispiel verbrachte ich unschuldig zehn Monate im Gefängnis. Ich muss immer wieder erleben, wie unschuldige Menschen zu Opfern von Schikane werden.

Deshalb bin ich Mitglied der Karawane und des The Voice Refugee Forums, ebenso bin ich Mitgründer der Flüchtlingsinitiative Lutherstadt-Wittenberg. In allen Initiativen vertreten wir sehr ähnliche Positionen. The Voice ist eine unabhängige Selbstorganisation, die – nicht an Orte gebunden – die rassistische Exklusion von Flüchtlingen in der Bundesrepublik kritisiert. Wir machen publik, wie wir behandelt werden und nehmen öffentlich dazu Stellung.

Die Flüchtlingsinitiative ist eine lokale Grassroots-Organisation. Indem wir gelegentlich von der Gruppe No Lager Halle unterstützt werden, arbeiten wir auch mit Nicht-Flüchtlingen zusammen. Wir treten zum Beispiel gemeinsam bei Demonstrationen auf. Auch linke Parteien und die Grü- nen unterstützen uns. Aber wir sind es selbst, die die Kritik formulieren.

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