„Du bist hier nicht zu Hause“

Von Nikolai Huke und Doreen Bormann

Im Rahmen des Forschungsprojekts Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland haben wir mit Geflüchteten, Behörden und Beratungsstellen über den Prozess der Arbeitsmarktintegration gesprochen. Dabei wurde deutlich, dass Geflüchtete in einigen Betrieben rassistischer Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt sind.

In Betrieben sind Geflüchtete beim Berufseinstieg in einigen Fällen aggressiver rassistischer Diskriminierung und Ausgrenzung durch Kund*innen oder Kolleg*innen ausgesetzt. Eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt wird dadurch teilweise deutlich erschwert oder sogar verunmöglicht. „Es ist ein raues Klima im Handwerk“, stellt eine Beratungsstellenmitar- beiterin aus Baden-Württemberg fest, „gerade als Schwarzer Mensch muss man schon ein dickes Fell haben. Als Azubi sowieso und dann noch als Schwarzer, da bist du ganz unten in der Hierarchie.“

Alltagsrassismus ist dabei nicht immer klar von Ausbeutung und Diskriminierung aufgrund (formeller oder informeller) betrieblicher Hierarchien zu unter- scheiden, erklärt der Mitarbeiter einer Beratungsstelle in Sachsen: „Alltagsrassismus ist oft ziemlich implizit. Ich habe hier keine Geschichten, wo ein Mitarbeiter ‚Affe‘ genannt wurde oder sowas. Eher, dass man das Gefühl hat, man wird ein bisschen ausgegrenzt: Man wird nicht in die Gespräche der anderen Mitarbeiter so richtig mit inkludiert. Man wird vielleicht extra viel an der Spüle eingesetzt. Es wird erwartet, dass du weiterarbeitest, wenn die anderen eine Pause machen. Dass man Überstunden macht. Man wird ein bisschen abfällig behandelt, ohne dass explizit rassistische Kommentare kommen.“

(der ganze Artikel im PDF Format)