Bosniens Winter – kein Ende in Sicht

Von Sitara Thalia Ambrosio und Iván Furlan Cano

Wer in Bosnien und Herzegowina als Geflüchtete*r strandet, hat kaum eine Chance, dort einen Asylantrag zu stellen oder weiter in die Europäische Union zu gelangen. Das verhindern zumeist gesetzliche und bürokratische Vorgaben, ebenso wie die Grenzpolizei. Schutzsuchende bleiben häufig ohne humani- täre Hilfe auf sich selbst gestellt, da Camps, wie Lipa nahe Bihać, offensichtlich keine gute Alternative bieten.

Im Dezember 2020 brannte das Lipa-Camp im Nordwesten Bosnien und Herzegowinas ab. Der Brand machte Schlagzeilen. Nur wenige Kilometer von der bosnisch-kroatischen Grenze entfernt steht heute das neue Camp Lipa. Die olivgrünen Militärzelte, die Menschen nach dem Brand aufstellten, sind Vergangenheit. Stattdessen säumen weiße Baucontainer und eine Halle aus Beton den Feldweg im Lager. Auf der anderen Seite der Schotterstraße, die an der Unterkunft vorbeiführt, lassen sich noch Überreste des alten Camps erkennen. Die Sonne, die hinter den Bergen westlich des Camps untergeht, taucht die Landschaft in sanftes Rot.

Bereits im August 2021 sollte das neue Lager öffnen, letztendlich klappte es im November. Den Bau
finanzierten EU-Gelder, neben direkter Unterstützung verschiedener europäischer Staaten. Die Leitung des Lagers hat nun das bosnische Ministerium für Sicherheit, unterstützt von Organisationen wie der International Organization for Migration (IOM) und dem Bosnischen Roten Kreuz.

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