Neun Jahre auf der Flucht

Von Stephan Dünnwald

Rückkehr nach neun Jahren Flucht

Die Odysee der Familie Ibrahimi.

Im Juni 2007 wurde Familie Ibrahimi aus Bayern in den Kosovo abgeschoben. Wie für viele andere abgeschobene Roma hieß dies ein Leben auf der Müllkippe. Daher floh die Familie in 2008 erneut, und landete diesmal in Ungarn. Die rechtlichen Möglichkeiten sind ausgeschöpft, jetzt wird abgeschoben. So bitter diese Niederlage ist, wollen wir nicht hinnehmen, dass der Familie erneut ein Leben in Obdachlosigkeit, bitterster Armut und ohne Schulbesuch für die Kinder droht. Daher brauchen wir Geld für einen neuen Start im Kosovo, für erste Wohnungsmieten und für Essen, für erste kleine Anschaffungen und für Schulbücher für die Kinder. Wir bitten Sie: Helfen Sie uns durch eine Spende, dass die Familie nach neun langen Jahren der Flucht und der erfolglosen Suche nach sicherer Zuflucht ein neues Leben anfangen kann.

Familie Ibrahimi flüchtete 2001 aus Gjakova im südlichen Kosovo vor gewaltsamen Übergriffen albanischer Milizen nach Deutschland. In Bayern kam die Familie langsam wieder auf die Füße, wenn sie auch für die von Verfolgung traumatisierten Kinder keine Hilfe bekam. Als die Familie im Jahr 2007 gerade begann, sich finanziell selbständig über Wasser zu halten und auf die Bleiberechtsregelung hoffte, wurde sie abgeschoben. Zurück im Kosovo mussten Ragip und Flloza mit ihren Kindern ums nackte Überleben kämpfen. Sie durchsuchten die Müllkippe nach Dosen und Plastik, um ein oder zwei Euro am Tag zu verdienen, wohnten in einem leerstehenden Haus ohne Türen und Fenster, aus dem sie jederzeit verjagt werden konnten.

Nach einem harten Winter flohen sie 2008 erneut. Die Abschiebung aus Deutschland, menschlich eine Katastrophe, war eine zweifelhafte Entscheidung. Bei einer Rückkehr nach Deutschland wäre es möglich gewesen, die Härtefallkommission anzurufen. Aber schon an der serbisch-ungarischen Grenze wurde die Familie gefasst und in einem ungarischen Flüchtlingslager untergebracht. Nun war Ungarn zuständig für das Asylersuchen, die europäische Dublin-II-Regelung machte eine Weiterflucht nach Deutschland aussichtslos.

 

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