Im libyschen Fegefeuer

Von Christian Jakob

Mit Hilfe zahlreicher Mechanismen stellen die EU-Staaten sicher, dass Migrant*innen und Geflüchtete niemals den Weg von Libyen nach Europa bewältigen. Dort werden sie unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert und geraten im Bürgerkrieg direkt in die Schusslinien zwischen den verfeindeten Parteien.

Kaum jemand lebt so sehr von dem Versprechen, keine Geflüchtete ins Land zu lassen, wie Italiens Innenminister Matteo Salvini. Doch im April und Mai ordnete Salvini an, jeweils rund 150 Männer und Frauen aus Libyen nach Italien zu fliegen. Es war ein weidlich ausgeschlachtetes Manöver im EU-Wahlkampf. Aber Salvini hätte es kaum erwogen, wenn sich die Lage für die rund 3.300 Menschen, darunter rund 1.300 Kinder, in dem gut Dutzend Internierungslagern des libyschen Directorate for Combatting Illegal Migration nicht dramatisch zugespitzt hätte.

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