Zweifelhafte Schnäppchen-Angebote

Von Stephan Dünnwald

Pünktlich zum Beginn der betulichen Weihnachtszeit wirbt das Innenministerium mit Plakaten für die Rückkehr von Geflüchteten.

Fast möchte man meinen, Horst Seehofer würde jetzt mal den Heimat-Teil seines Ministeriums zur Geltung bringen. Mit großflächigen Plakaten wirbt das Bundesinnenministerium für die Rückkehr in die Heimat. „Dein Land. Deine Zukunft. Jetzt!“ titeln die Plakate, es klingt nach frischem Wind, anpacken, blühenden Landschaften. Dabei handelt es sich um Länder wie Tschetschenien, Afghanistan, den Irak oder Somalia, unter anderem. Und doch, wer meint, das alles sei ein Missverständnis, sieht sich getäuscht.

Wer dem Link www.returningfromgermany.de folgt, landet auf der Beratungsseite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Dort kann alles Wissenswerte zum Thema Rückkehr erfahren werden. Fast alles. Wie man erfolgreich nach Afghanistan zurückkehrt und dort verhindert, dass man dem nächsten Bombenattentäter in die Arme läuft, das ist nicht Teil des Beratungsprogramms. Aber man erfährt, wie viel Geld man bekommt, wenn man zurückkehrt. Mehr Geld, wenn man gleich wieder ausreist, weniger,
wenn erst die Entscheidung abgewartet wird, ob man Asyl oder Schutz bekommt. Eher sehr wenig Geld bekommen die, die erst mal gänzlich abgelehnt wurden. Das klingt horstig, irgendwie. Geflüchtete werden in Anker-Zentren gebracht, haben dort Arbeitsverbot, bekommen möglichst keinen Cent, und dann winken ein paar Hundert Euro, wenn man zurückkehren will. Da ist schon Horst dabei, aber daserste Mal auf den Tisch gebracht hatte das Seehofers Vorgänger Thomas de Maizière. Das Programm Starthilfe Plus wurde schon vor einem guten Jahr seitens der Wohlfahrtsverbände als ‚Hau-Ab-Prämie‘ sehr treffend bezeichnet.

(der ganze Artikel im PDF Format)