zitiert & kommentiert

Von Hubert Heinhold

Hilft Bildung gegen Armut?“
(stern.de vom 22. Juni 2009)
„Bildung ist das beste Verhütungsmittel“
(welt.de vom 8. Juli 2012)
„Je mehr Bildung, desto seltener rechts“
(sz.de vom 4. Juni 2014)

Dass Bildung ein Allheilmittel ist, haben auch die dung erschwert, endlich zu Taten führen. Vor allem die deutschen Parteien erkannt. Seit Jahren fordern sie vor allen Wahlen „mehr Bildung“ und vergessen das dann sogleich wieder. Viele Schulen sind marode, die Ausstattung mit Computern ungenügend, es herrscht allenthalben Lehrer*innenmangel und die vorhandenen sind gestresst.

Diese Klage ändert natürlich nichts daran, dass es wünschenswert, ja notwendig ist, dass Bildung im Land verbreiteter wäre. Manche Stammtischparole bliebe dann von Politiker*innen ungesagt, auch weil sie nicht die ge- wünschte Resonanz fände. Obwohl die Aussage, Bildung verhindere Armut fraglich ist, sollte die umgekehrte Erkenntnis, dass Armut immer noch den Zugang zu Bildung erschwert, endlich zu Taten führen. Vor allem die Tatsache, die die Leipziger Autoritarismus-Studie 2018 gerade bestätigte, dass niedrige Bildung ein Einflussfaktor auf rechtsextreme, ausländer- und judenfeindliche Einstellungen ist, zwingt dazu, in die Ausbildung zu investieren. Geld hierzu ist sowohl gesellschaftlich, als auch individuell vorhanden. Und bemerkenswerter Weise bezeichnen Menschen mit rechtsextremen Einstellungen ihre wirtschaftliche Lage als gut.
So bleibt zu hoffen, dass auch ihre Kinder eine Bildung bekommen, die sie zu Hause bei ihren autoritären und gewaltbereiten Eltern wohl eher nicht genießen.<

(der ganze Artikel im PDF Format)