„Was habt ihr für Bilder im Kopf?“

Die Soziologin Encarnación Gutiérrez-Rodríguez beschäftigt sich in ihrer Forschung intensiv mit Themen wie dekoloniale feministische Gesellschaftstheorie und Kritik, affektive Arbeit und undokumentierte Migration, Trauerarbeit und Erinnerungspolitik, Menschenrechte sowie politische Selbstorganisation im Kontext von Migration und Flucht – ein Gespräch über den Kampf um das Sichtbarmachen von Frauen und ihrer Geschichte im Kontext des Migrantischen Feminismus.

Migrantischer Feminismus – was genau ist damit gemeint?

Das ist das, was Pınar Tuzcu und ich mit unseren Überlegungen in unserem Buch Migrantischer Feminismus: Frauen:bewegung in Deutschland (1985-2000) versucht haben 2021 in die Öffentlichkeit zu bringen, sodass einige das erinnern können und andere heute wissen, dass es das gab: Es geht um Personen in den 80ern und 90ern, die im Kontext von Migration stehen. In diesem Zusammenhang handelt es sich um Bewegungen, Bündnisse, eine Form von Bünd- nispolitik, mehreren Konferenzen, Formen von Austausch, die damals stattfanden, an denen auch Rom*nja, Sinti*zze Frauen beteiligt waren. Weitere Personen haben im Kontext von Exil gearbeitet, zum Beispiel die iranische Frauenbewegung im Exil. Migrantisierte Personen oder Personen, die sich auch als Migrant*innen bezeichnen, gehörten auch dazu, ebenfalls Schwarze Frauen und Jüdische Frauen. Die Zusammenarbeit darf man sich nicht so vorstellen wie heute mit E-Mails und Blogs, sondern sie lief stark darüber, dass man sich über Aktionen informierte oder Treffen organisierte. Vor allem meint Migrantischer Feminismus jedoch den Zusammenhang, den die Arbeitsmigration thematisiert hat. Jetzt im Kontext der Erinnerungspolitik, im Rahmen der sogenannten Gastarbeitermodelle.

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