Was für ein Wort

Von Christoph Merk

Gibt es überhaupt noch eine lebendige linke Utopie?

Der Namenserfinder der Hinterland weist den Gedanken von sich.

utopie. was für ein wort. und dass wir heute noch wagen, es in den mund zu nehmen oder zu tippen. andere grosse worte wie ,freiheit‘ oder gar ,widerstand‘ haben längst die seiten gewechselt und werden – zumindest in den debatten der letzten jahre – eher von der anderen seite ins felde geführt. es gibt intelligente oder zumindest rhetorisch begabte mitmen- schen, die behaupten, ideologiekritik zu betreiben und der linken beinahe jede kulturelle regung der letzten dreiundfünfzig jahre eher ankreiden als anrechnen, weil fast alles irgendwann von rechts kopier- oder okkupierbar war. man denke nur an das auftauchen der so genannten ‚autonomen nationalisten‘, deren ästhetik wahrhaft eins zu eins von schon etwas länger bestehenden linken zusammenhängen geklaut war. wenn wir – aber gibt es überhaupt noch ein ‚wir‘ ? – also über utopie reden, sollten wir vorsichtig sein, es könnte uns später vorgewor- fen werden, die rechten erst auf die idee gebracht zu haben, so etwas auch zu diskutieren.

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