Lasst mich doch unterrichten!

Von Abdullah Zaal

Wir geflüchteten Pädagogen*innen bringen gute Qualifikationen mit

Ein persönlicher Erfahrungsbericht über die Möglichkeiten und Hürden, als geflüchteter Lehrer in Deutschland unterrichten zu dürfen.

Mein Name ist Abdullah Zaal. Ich war Mathematiklehrer auf einem Gymnasium in Damaskus. Daneben war ich dort auch Dozent für Informatik an der Universität. Ich hatte eine gute Ausbildung und habe sehr gerne unterrichtet. Im März 2013 musste ich nach Jordanien flüchten. Dort konnte ich legal nicht als Lehrer arbeiten. Im Herbst 2014 entschloss ich mich, die Flucht über das Mittelmeer nach Europa zu wagen. Seit September 2014 lebe ich in Deutschland. Mein Wunsch und meine Hoffnung war von Anfang an, hier wieder als Lehrer arbeiten zu können. Aus diesem Grund habe ich bereits in Jordanien angefangen, Deutsch zu lernen und mich vom ersten Tag an bemüht, mit Deutschen in Kontakt zu kommen. Allerdings durfte ich über ein Jahr lang keinen Sprachkurs besuchen. Da ich in einem sehr kleinen Dorf in Oberfranken untergebracht war, in dem es keine Schule gibt, kam ich auch mit dem deutschen Schulsystem nicht in Berührung.
Im Dezember 2015 betrat ich das erste Mal eine bayerische Grundschule. Ich wurde eingeladen, einen Tag lang in der Schule zu unterrichten. Ich habe den Kindern vor allem den Ursprung der arabischen Ziffern erklärt und über meine Erlebnisse gesprochen. Dieser Tag ist für mich ein wichtiger Einschnitt, an den ich mich sehr gerne erinnere. Das erste Mal hatte ich wieder Kontakt zu einer Schule!

(der ganze Artikel im PDF Format)