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Eine Meditation von Raoul Hinterhuber

Seine Heiligkeit der sanften Selbstüberschätzung, der 14. Dalai Lama, äußert sich zur Flüchtlingspolitik.

Lamas sind zum Knuddeln. Der 14. hat seit jeher eine ganz besonders gute Reputation in Deutschland – als Botschafter des sanften Buddhismus, bestrickend im Lachen und einer Verbindung von Gedanken, sowie erotischer Schulterfreiheit, die die Vertreter sonstiger Amtskirchen ziemlich neidisch werden lässt.

Seine Heiligkeit hat der FAZ am 31.5.2016 ein Interview gegeben. Seine deutschen Anhänger werden hauptsächlich die Kernbotschaft wahrnehmen, nach Auffassung des Dalai Lama: die Liebe in allen Religionen. Kein Generalverdacht gegen Religionen wie den Islam, „aufgrund von einigen traurigen Ereignissen, die von einer kleinen Zahl Muslime ausgehen“. Das wird diejenigen überzeugen, die schon immer der Auffas- sung waren, der lamaistische Buddhismus sei eine Religion der Toleranz, weshalb man sich den Blick auf dessen eigene Exzesse ersparen könne, auch wenn man irritiert TV-Bilder von „nationalistischen Mönchen“ und ihren Gewalttaten in manchen Ländern aus dem Augenwinkel wahrnimmt.

Heiligkeiten haben ein Problem. Mit ihrer Weisheit und Allzuständigkeit stehen sie in der Gefahr, zu allem und jedem ein Urteil abgeben zu müssen. Und selbst wenn sie dies dementierten – es wäre die nächste Botschaft. Die Botschaft für die FAZ ist: „Flüchtlinge sollten nur vorübergehend aufgenommen werden.“ So lautet die Überschrift des abgedruckten Interviews. Beantwortet hat seine Allzuständigkeit damit die Frage, zu der der Interviewer anhebt mit: „Sie sind nach all den Jahren immer noch ein Flüchtling. Wie empfinden Sie die gegenwärtige Flüchtlingskrise in Europa?“

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