Wenn Kümmern zur Straftat wird

Von Christine Wolfrum

Pfarrer Stephan Rauscher, Leiter des Pfarrverbands Attenkirchen und Nandlstadt hat immer wieder Schutz- suchende beherbergt. Im Interview spricht er darüber, warum er das macht und wie ein Kirchenasyl bei ihm abläuft. Auch erklärt er, wieso er weder die Haltung des Staats nachvollziehen kann, noch die sich einseitig verschärfenden Bedingungen beim Kirchenasyl.

Wann haben Sie zum ersten Mal Kirchenasyl gewährt?

Das war Anfang 2016, wenn ich mich recht erinnere. Inzwischen haben bei uns im Kirchenasyl rund zehn Flüchtlinge gelebt, wenn’s langt.

Warum tun Sie das überhaupt?

Warum? Ganz einfach. Ich kann mich nicht vorne als Pfarrer in die Kirche stellen, vom christlichen Menschenbild predigen und davon reden, dass die Heilige Familie zu Weihnachten vergeblich auf der Suche nach einer Herberge war – und dann steht jemand vor meiner Tür und ist in Not. Er oder sie braucht konkret Hilfe und ich kann sie geben. Das ist für mich erst mal ein Grund, warum ich sag’: Ja, da helfe ich. Da bekommt jemand eine zweite Chance für ein echtes und geregeltes Asylver- fahren. Das funktioniert natürlich nicht in jedem Fall.

(Interview von Christine Wolfrum)

(der ganze Artikel im PDF Format)