Schule in Zeiten des Krieges

Von Susanne Schmelter

Der Krieg in Syrien trifft vor allem die Zivilbevölkerung. Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. Millionen leben, inzwischen seit mehr als sechs Jahren, als Flüchtlinge in den Nachbarstaaten. Die Kinder sind dabei oft die ersten Opfer des Krieges. Sie sind häufig traumatisiert von den Bombenangriffen. Oft müssen sie zum Lebensunterhalt der Familien beitragen und Schulen oder Spielangebote reichen bei weitem nicht aus, um die Brüche im Erziehungs- und Schulsystem aufzufangen. Hier setzt die Arbeit von Al Caravan, einem ehrenamtlichen Hilfsprojekt, an. Ein Interview mit Khaldoun Al Batal, Gründungsmitglied von Al Caravan.

Wie habt ihr mit der Arbeit von Al Caravan angefangen?

Wir, eine Gruppe von Freunden, machten 2008 in der Altstadt von Damaskus Straßentheater. 2009 folgte ein gemeinsames Projekt im Süden des Libanon. 2011 kam die Revolution und änderte unsere Leben. Angesichts der Situation schlossen wir uns Anfang 2013 erneut zusammen, um mit Theater und Kunstprojekten Unterricht und psychosoziale Unterstützung für Flüchtlingskinder anzubieten. Zum ersten Team kam bald ein zweites, drittes und viertes hinzu.

Wie sieht euer Projekt heute aus?

Wir arbeiten dort, wo Vertriebene und Geflüchtete sind, und in Gegenden, die besonders stark vom Krieg betroffen sind. Viele mussten ihre Häuser verlassen, leben in Flüchtlingslagern oder bewegen sich ständig, um sich vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen.

In Syrien haben wir fünf Karawanen, die von Ort zu Ort ziehen und sechs community centers. Diese community centers sind feste Häuser in Aleppo, Idleb, Hama, Latakia, Damaskus und Daraa. Jedes Team besteht aus drei bis fünf Personen. Sie machen die Touren oder arbeiten in einem der Häuser mitten in der Stadt. Die Häuser haben einen kleinen Garten, Räume zum Spielen und Unterrichten und Schutzräume, die vor Einschlägen schützen. Von Computern, Videoprojektor, einer Musikanlage, Flipcharts bis hin zu Stühlen ist alles da, was wir für den Unterricht brauchen. In der Türkei haben wir eine Karawane und mehrere Zentren, und im Libanon haben wir Zentren in der Bekaa-Ebene. Dort errichteten wir mit den Leuten aus einem Camp eine Schule und im April 2017 kam eine brasilianische Gruppe dazu. Mit ihr zusammen haben wir dort ein Graffiti gemacht. Insgesamt haben wir zur Zeit ungefähr 100 Freiwillige, die an unterschiedlichen Orten mit uns arbeiten. Wir überlegen uns ein Programm, suchen Kinder aus, etwa eine bestimmte Altersgruppe, arbeiten mit ihnen und nach drei Monaten ziehen wir weiter zu einem neuen Ort.

(der ganze Artikel im PDF Format)