Grußwort: Barbara Stamm

25Jahre Bayerischer Flüchtlingsrat – ist das ein Grund zum Feiern? Ja, denn es geht um das unermüdliche Engagement derjenigen, die vor 25 Jahren beschlossen haben, sich einzumischen und Menschen zu helfen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind.

Zweifellos haben wir große Fortschritte in der Asylund Flüchtlingspolitik erreicht. Und wir richten auch unser Augenmerk stärker denn je auf die Lebensbedingungen und Menschenrechte in den sogenannten Herkunftsländern, damit die Menschen in ihrer Heimat eine gute Zukunft vor sich haben. Dennoch: Flüchtlinge gibt es nach wie vor und es wird sie immer geben. In den vergangenen Tagen und Wochen erreichen ganze Flüchtlingsströme aus den nordafrikanischen Staaten die italienische Küstenregion. Sie kommen zu uns, weil in ihrer Heimat Kriege herrschen, weil Folter und Verfolgung an der Tagesordnung sind. Sie finden sich hier wieder in gut organisierten und gesetzlich geregelten Asylverfahren. Aber nicht jede Lebensgeschichte lässt sich in rechtliche Vorgaben und Musterbeispiele pressen. Immer wieder erfahren wir von Menschen, deren Schicksale zwischen Gebot der Menschenwürde, dem Anspruch von Gerechtigkeit und korrekten Verwaltungshandeln zu scheitern drohen.

Dass sie nicht ins Bodenlose fallen oder verbrecherischen Machenschaften in der Fluchthilfe zum Opfer fallen, dafür trägt hier in unserem Freistaat der Bayerische Flüchtlingsrat einen großen Anteil bei. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind überwiegend ehrenamtlich unterwegs und treten aus Überzeugung für die Wahrung der Menschenrechte von Flüchtlingen ein. Seit 25 Jahren werden die Betroffenen umfassend beraten und informiert. In vielen Fällen geht es auch um existentielle Hilfen, die die vielen Mitgliedsorganisationen leisten. Der Bayerische Flüchtlingsrat ist darüber hinaus Träger vieler Projekte, die konkret vor Ort Unterstützung geben und Integration fördern.

Menschenunwürdige Bedingungen werden angeprangert und immer wieder wird um Toleranz und Akzeptanz der Flüchtlinge geworben. Der Bayerische Flüchtlingsrat hat nie den Konflikt gescheut; er lotet die Grenzen der rechtlichen Spielräume aus und spricht manche deutliche Worte. Das führt nicht selten zu Uneinigkeit und Auseinandersetzungen mit den politisch Verantwortlichen, die aber stets konstruktiv und mit einem gemeinsamen Ziel geführt werden, nämlich die Wahrung der Rechte der Flüchtlinge.

Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Arbeit in den vergangenen Jahren und viel Erfolg weiterhin als Mahner, Bewahrer und als Fürsprecher!

(der ganze Artikel im PDF Format)