Der Flix-Bus-Afghane

Von Stephan Dünnwald

In Deutschland herrscht Abschreckungs- statt Willkommenskultur. Vor allem in Bayern geht der Widerstand Geflüchteter gegen schäbige Verhältnisse in den Abschiebelagern oft böse aus. Dennoch gibt es, wenn auch selten, diejenigen, die uns eine gewisse Autonomie der Migration bewusst machen.

Reden wir über die Autonomie der Migration, so haftet an dem Begriff oft ein kleiner Glorien- schein: Es riecht nach Widerstand, Subversion, Anarchie und Freiheit. Das ist zumeist nicht der Fall. Viel Widerstand wird von den Behörden erstickt, viele der Geflüchteten, die im ‚Sommer der Migration’ nach Deutschland kamen, sind inzwischen verzweifelt, frustriert, krank geworden durch das System der Abschreckung und Ausgrenzung, das sich über viele Geflüchtete wie ein erstickendes Tuch gelegt hat. In Bayern werden ab diesem Sommer all jene, denen keine‚ gute Bleibeperspektive’ attestiert wird, erst einmal in sogenannte ‚Transitzentren’ eingewiesen. Transit, man fragt sich, wohin? Hier kann nur raus, wem Flüchtlingsschutz zuerkannt wird. Alle anderen bleiben, nötigenfalls zwei Jahre, wenn sie nicht vorher abgeschoben werden, weiter flüchten, oder untertauchen. Eine deprimierende Perspektive, die markant die Wende von einer Willkommens- zur Abschreckungskultur kennzeichnet.

 

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