ARgE Zustände

Von Mia Pulkkinen

Wie sich kaputte Hirne Abschiebelager ausdenken

Seit Herbst 2015 gibt es in Bamberg und Ingolstadt/Manching die sogenannten „Ankunfts- und Rückführungseinrichtungen“, kurz Abschiebelager genannt. Seitdem werden Menschen vor allem aus den Westbalkanstaaten und der Ukraine in diese Sonderlager eingewiesen, da ihnen eine„schlechte Bleibeperspektive“ unterstellt wird. Das Ziel: Durch Isolation und menschenunwürdige Zustände eine möglichst schnelle Abschiebung oder freiwillige Ausreise zu erreichen.

Strategie Nr. 1:

Isolation

Man suche sich einen Standort aus, der möglichst abgelegen ist, um von vornherein nervige Unterstützerinnen und Unterstützer, Aktivistinnen und Aktivisten, Ehrenamtliche, etc. fernzuhalten. Sollten diese dennoch auf die Abschiebelager aufmerksam werden und gar versuchen, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Kontakt aufzunehmen, erteile man einfach Hausverbote und gebe unsinnige Erklärungen zur Regelung ehrenamtlicher Aktivitäten heraus:
Antwort der Regierung von Oberbayern auf die Nachfrage, warum einzelne Aktivistinnen Hausverbot in der ARE bekommen haben und wie es so grundsätzlich mit freiwilligem Engagement in der ARE aussieht:

„Die Regierung von Oberbayern begrüßt grundsätzlich ehrenamtliches Engagement auch in der ARE I. Dabei muss das konkrete ehrenamtliche Engagement aber mit dem Betrieb der Einrichtung vereinbar und auf die Bedürfnisse der Bewohner ausgerichtet sein, in der ARE I also insbesondere auf die Beschäftigung der Bewohner und die Vermittlung von Inhalten, die nach der Rückkehr den Neustart im Heimatland erleichtern. Um dies zu gewährleisten, prüft die Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Ingolstadt Angebote ehrenamtlicher Helfer und gibt das jeweilige ehrenamtliche Engagement dann ggf. frei. […] Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass aus Gründen der Sicherheit der Bewohner und der Einrichtung bestehende Hausverbote leider nicht aufgehoben werden können.“ (September 2016)

(der ganze Artikel im PDF Format)